Mi. 4. Dez., 14:30 Uhr, KW-Kolloquium - Prof. Carolin Müller-Spitzer: Lexikalische Varianz in der Verwendung geschlechtübergreifender Maskulina. Ergebnisse einer Korpusstudie und Anschlussfragen für die psycholinguistische Forschung.
Prof. Dr. Carolin Müller-Spitzer
Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS), Mannheim
https://perso.ids-mannheim.de/seiten/mueller_carolin.html
Titel: Lexikalische Varianz in der Verwendung geschlechtübergreifender Maskulina. Ergebnisse einer Korpusstudie und Anschlussfragen für die psycholinguistische Forschung.
Datum: Mittwoch, 4. Dezember 2024, 14:30
Ort: Hebelstr. 10, Raum 03 013
Abstract: Im Projekt „Empirische Genderlinguistik“ am IDS wurden 21 Personenbezeichnungen der Art Bürger-Bürgerin, Präsident-Präsidentin dahingehend untersucht, in welchem Verhältnis sie als spezifische vs. geschlechtsübergreifende Maskulina oder spezifische vs. geschlechtsübergreifende Feminina vorkommen. Die Studie basiert auf einem Subkorpus des Deutschen-ReferenzKorpus (DeReKo), bestehend aus Texten der Deutschen Presse-Agentur sowie der Zeitschriften Brigitte, Psychologie Heute und Zeit Wissen. Alle Bezeichnungen wurden in mindestens 100 Vorkommnisse in mindestens 25 Texten doppelt annotiert, um eine Verzerrung durch zu wenig Textmaterial zu vermeiden. Im Ergebnis sehen wir eine sehr große lexikalische Varianz in den Verteilungen über die o.g. Kategorien. Im Vortrag möchte ich zum einen die Ergebnisse vorstellen, aber vor allem auch die Anschlussfragen für die psycholinguistische Forschung mit den anwesenden Kolleg*innen diskutieren, z.B.: Könnten diese Verteilungen lexemspezifisch erlernt und kognitiv verankert sein? Wie könnte man das experimentell sinnvoll untersuchen? Welche Implikationen hat das für Personenbezeichnungen als Stimulusmaterial experimenteller Studien?