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Oberseminar: Psycholinguistisches Forschungsseminar

 

 

 

Dozent:

PD Dr. Lars Konieczny

 

Zeit: Di 16-18
Ort: n.v.
Raum: n.v.

Anmeldung per email erforderlich!

 

Abstract

Im psycholinguistischen Forschungsseminar sollen aktuelle Arbeiten im Bereich Sprache und Kognition aufgearbeitet werden, die in Hinblick auf laufende und zukünftige Forschungsprojekte und Abschlussarbeiten wichtig werden können. Obwohl die Themen zunächst nicht eingeschränkt werden und sich nach den Interessen der Teilnehmer richten sollen, hier einige der möglichen Arbeitsfelder als Orientierungshilfe:

  • Sprache und Konnektionismus
  • Sprach-Bild-Integration
  • Satz und Textsemantik
  • Sprachpathologie, Legasthenie, ...
  • Zweitspracherwerb

Dieses Seminar richtet sich an Studierende der Sprachwissenschaften, Philosophie, Psychologie, Erziehungwissenschaften und Informatik, die sich im Bereich Sprache und Kognition spezialisieren und ggf. hier ihre Abschluss- (Magister, Diplom) oder Doktorarbeit schreiben möchten.

 

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Themen und Zeitplan

  • 20.10. Korpuslinguistik: Korpora und Tools
  • 27.10. Verständlichkeitsoptimierung von Fachtexten I
  • 03.11. CoLT: Datenbank Psycholinguistik I
  • 10.11. "Time out of the mind" - FRIAS-Vortrag Paul J. Hopper
  • 17.11. ELOC: Neue Eyetracking-Daten
  • 24.11. Multimodale Korpora
  • 01.12. ...entfällt
  • 08.12. Dynamic Field Theory
  • 15.12. SynSem: Vision-Language-Integration
  • 22.12. Anaphernresolution: KNN-Modellierung und Eyetracking-Experiment
  • 12.01. Verständlichkeitsoptimierung von Fachtexten II
  • 19.01. Embodiment: Gebärdensprache

 

Literatur

 

  • Pylyshyn (2003): Return of the mental image: are there really pictures in the brain?. TRENDS in cognitive science, 7(3):113-118, 2003.
  • Frank, S.L. (2006). Learn more by training less: Systematicity in sentence processing by recurrent networks. Connection Science, 18, 287-302.
  • Frank, S.L. (2006). Strong systematicity in sentence processing by an Echo State Network. In:. S. Kollias et al. (Eds.), Proceedings of ICANN 2006, Part I, Lecture Notes in Computer Science, Vol. 4131 (pp. 505-514).
  • Barsalou (1999): Perceptual symbol systems. In: Behavioral and Brain Sciences.
    (Theoretischer Ansatz zur Begründung von Kognition und Repräsentation in (dynamischen, multimodalen) perzeptuellen Symbolen, die direkt aus den Aktivationszuständen von Perzeptionen resultieren und deren Strukturen teilen.)
  • Dennis & Kintsch (2003). The text mapping and inference rule generation problems in text comprehension: Evaluating a memory-based account
    (Kritik an propositionalen Modellen des Sprachverstehens; Vorschlag eines extensionalen gedächtnisbasierten Ansatzes.)
  • Dominey (2003): Learning Grammatical Constructions in a Miniature Language from Narrated Video Events
    (Im Modell werden minimale Szenenbeschreibungen - Perzeptionen von unterscheidbaren Objektkontakten - und korrespondierende Sprachstrukturen integriert. Implementation von Prinzipien der Construction Grammar zur Simulation des frühkindlichen Erwerbs grammatischer Konstruktionen und ihrer Übertragung auf neue Strukturen.)
  • Frank, Mathis & Badecker (2005): The acquisition of anaphora by simple recurrent networks
    (Verknüpfung zweier SRNs, die zum einen klassisch Wortvorhersage, zum anderen Zuordnung personaler Referenten bewältigt; dabei geht es um die strukturell korrekte Zuweisung von Eigennamen zu Reflexivpronomina und Personalpronomina. Modell zeigt quantitativ gute Ergebnisse, erfüllt aber nicht die linguistischen Restriktionen - v.a. tauchen Probleme durch Effekte lokaler Kohärenz auf, die sich bei menschnlichen VPn nicht finden.)
  • Frank et al. (2003): Modeling knowledge-based inferences in story comprehension
    (Erläuterung des Distributed Situation Space Modell (DSS-Modell): Modell zum Geschichtenverstehen in einer Mikro-Welt auf Basis von selbstorganisierenden Karten; diese werden in einem zweiten Schritt mit SRNs sprachlich angesteuert. Erklärungsansatz für Inferenzen aufgrund der probabilistischen Verteilung der Abfolge von Basissituationen in komplexen Situationen.)
  • Frank et al. (2007): Modeling multiple levels of Text Representation
    (Text zum selben Modell wie zuvor - DSS-Modell)
  • Frank: Modelling Language Comprehension Without Propositions (unveröffentlicht)
    (Kurzer Einseiter zum Thema, das im Titel genannt ist)
  • Rohde (2002): A Connectionist Model of Sentence Comprehension and Production
    (Dissertation von Douglas Rohde, in der das CSCP-Modell vorgestellt wird)
  • Mayberry (2003): Incremental Nonmonotonic Parsing through Semantic Self-Organization
    (Dissertation von Marty Mayberry, in der das INSOMNet-Modell vorgestellt wird)
  • Mayberry & Crocker (2004) - Generating Semantic Graphs through Self-Organization
    (6-Seiter zum INSOMNet-Modell)
  • Steedman (1999). Connectionist sentence processing in perspective
    (Kritische Perspektive auf SRNs als Modellen menschlicher Sprachverarbeitung - vor allem wegen Nähe zu stochastischen Part-of-Speech-Taggers. Perspektive auf das Potential von auto-assoziativen Gedächtnismodellen für grammatische Induktion. Vorschlag einer mehr auf Semantik/Konzeptualisierung ausgerichteten Modellierung von Sprachverarbeitungsprozessen mit konnektionistischen Netzen - vor allem RAAMs.)
  • Tanenhaus, Spivey-Knowlton, Eberhard & Sedivy (1995): Integration of visual and linguistic information in spoken language comprehension.
  • Zwaan & Radvansky (1998). Situation models in language comprehension and memory
    (Review zur Forschung der letzten 15 Jahre über die Verwendung von Situationsmodellen beim Sprachverstehen und Erinnern. Forderung nach integrativen Modellen betreffend die Dimensionalität der Situationsmodelle - Situationsdimensionen sind Raum, Zeit, Kausalität, Intentionalität und Protagonisten/Objekte/Agenten.)
  • Niklasson & van Gelder (1994): Systematicity and connectionist language learning. In: Mind and Language.
  • Pylkkänen & McElree (in press): The syntax-semantic interface: On-line composition of sentence meaning. To appear in M. Traxler & M.A. Gernsbacher (eds.), Handbook of Psycholinguistics (2nd Ed). NY: Elsevier.
  • McClelland & Rumelhart (1985): Distributed Memory and the Representation of General and Specific Information.
    (Für eine denkbare Erweiterung unseres Modells zu selbständiger Prototypen-Extraktion vielleicht eine gute Grundlage: Das "cats, dogs and bagels"-Modell von McClelland und Rumelhart …falls jemand das nochmal nachlesen möchte ...