Hauptseminar: Genderaspekte in der Kognitionspsychologie
DozentInnen
Prof. Dr. Evelyn Ferstl / Dr. Anelis Kaiser
Abstract
Stereotype Einschätzungen zu Geschlechterrollen beeinflussen den Umgang der Geschlechter miteinander, und sie haben noch immer massive Auswirkungen auf unsere Lebensbedingungen. Wenn Frauen nicht zugestanden wird, technisch begabt zu sein, wenn Männer als unfähig eingeschätzt werden, sich um Kinder oder alte Leute zu kümmern, dann wird eine Gleichstellung von Frauen und Männern im gesellschaftlichen, privaten und beruflichen Leben nicht möglich sein. Dieses Seminar hat zum Ziel, eine Einführung in die kognitionswissenschaftliche Forschung zu Unterschieden und Ähnlichkeiten zwischen Frauen und Männern zu geben. Zu verschiedenen kognitiven Leistungen, wie z.B. räumliche Orientierung oder verbale Fähigkeiten sollen die empirischen Befunde zusammengefasst und kritisch beleuchtet werden. Dazu werden die wichtigsten methodischen Prinzipien aus der Kognitions- sowie Neuropsychologie vorgestellt und zentrale Konzepte aus den Gender Studies eingeführt.
Zeitplan (Änderungen vorbehalten!)
Termin
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Sitzung |
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25.4. | Vorbesprechung, Einführung, Referatsvergabe | |
02.5. | entfällt (Abwesenheit AK aufgrund von Vortrag) | Grundlagen |
09.5. | Experimentelle Methoden und Theorien | |
16.5. | Gender Studies | |
23.5. | Gehirn zwischen Geschlechtertheorie und neurokognitivem Experiment | |
30.5. | entfällt (Pfingsten) | |
06.6. | Neuroanatomie und Geschlecht | |
13.6. | Sprache 1 | Themenblöcke |
20.6. | Sprache 2 | |
27.6. | Visuell-räumliche Fähigkeiten | |
04.7. | Soziale Kognition: Emotionsverarbeitung | |
11.7. | Soziale Kognition: Geschlechterstereotype | |
18.7. | Wählbares Thema | |
25.7. | Abschlusssitzung, Diskussion |
Einführungsliteratur
(A) Geschlecht, Kognition, Neurowissenschaft:
Brannon, L. (2008). Gender: Psychological perspectives (6th edition). Boston, MA: Pearson. Insbesondere Kapitel 7 (Intelligence and cognitive abilities).
Lautenbacher, S., Güntürkün, O., & Hausmann, M. (2007). Gehirn und Geschlecht: Neurowissenschaft des kleinen Unterschieds zwischen Mann und Frau. Heidelberg: Springer. Insbesondere Kapitel 6 (Kognitive Geschlechtsunterschiede).
Halpern, D. F. (2000). Sex differences in cognitive abilities (3rd edition). Mahwah, NJ: Lawrence Erlbaum.
Hamilton, C. (2008). Cognition and sex differences. Basingstoke, UK: Palgrave Macmillan.
Einstein, G. (2007). Sex and the Brain. Cambridge, MA: MIT Press.
Hines, M. (2004). Brain gender. New York, NY, US: Oxford University Press.
Kimura, D., (2000). Sex & Cognition, MIT Press.
(B) Kognitionswissenschaft und kognitive Neurowissenschaft:
Anderson, J. R. (2007). Kognitive Psychologie (6. Auflage). Heidelberg: Spektrum.
Spada, H. (2005). Allgemeine Psychologie (3. Auflage). Bern, Schweiz: Huber.
Ward, J. (2006). The student’s guide to cognitive neuroscience. Hove, UK: Psychology Press.
(3) Gender Studies:
Fausto-Sterling, Anne (2002). Sich mit Dualismen duellieren. In: Pasero, Ursula & Gottburgsen, Anja (Hrsg.), Wie natürlich ist Geschlecht? Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, S. 17-64.
Ebeling, Smilla & Schmitz, Sigrid (2006). Geschlechterforschung und Naturwissenschaften. Einführung in ein komplexes Wechselspiel. VS-Verlag: Wiesbaden.
Keller, Evelyn Fox (1995): The origin, history and politics of the subject called ›Gender and Science‹: A first person account. In: Sheila Jasanoff/Gerald E. Markle/James C. Petersen/Trevor Pinch (Hg.): Handbook of science and technology studies. Thousand Oaks, S. 80-94.
Fausto-Sterling, Anne (2000). Sexing the Body. Gender Politics and the Construction of Sexuality. NewYork: Basic Books.
Kerr, E.A. 1998. Toward a feminist natural science: Linking theory and practice. Women’s Studies International Forum 21(1): 95–109.